Bauantrag stellen – so holst du eine Baugenehmigung für deinen Zaun ein

Du hast dich für dein anstehendes Zaunprojekt für eine Zaunart entschieden und bist aber nicht ganz sicher, ob du diesen Gartenzaun überhaupt wie von dir gewünscht aufstellen darfst? Genau das fragen sich auch viele andere Garten- und Grundstücksbesitzer. In Deutschland existiert keine einheitliche und bundesweit gültige Regelung. Jedes Bundesland kann seine eigenen Bestimmungen und Ordnungen festlegen.

Wir wollen dir mit diesem Beitrag eine Hilfe an die Hand geben, damit du weißt, was du bei deinem Zaunprojekt beachten musst und wo du dich erkundigen kannst und Informationen erhältst. Plane für die Einholung der Auskünfte und die etwaige Antragstellung und Genehmigung auf jeden Fall genug Zeit vor dem Zaunkauf ein

Hinweis: Da es immer Ausnahmen gibt und die jeweiligen Regelungen teilweise sehr verschieden und nicht immer sofort verständlich sind, können wir keine Garantie für die Richtigkeit und Gültigkeit unserer aufbereiteten Informationen übernehmen.

Wann musst du einen Bauantrag für deinen Zaun stellen?

Im Grunde musst du für jede Art von Bauvorhaben auch einen Bauantrag stellen. Wo du deinen Bauantrag stellen kannst und wer ihn dir genehmigen wird, beantworten wir dir im nächsten Abschnitt. Natürlich musst du dich an einige Regeln halten, über die du dich im Vorfeld des Bauantrags schon erkundigen kannst. So sparst du Zeit und in vielen Fällen auch Geld. 

Tipp: Fülle die Bauantrag-Unterlagen erst aus, wenn du dich in deiner Nachbarschaft umgesehen hast. In der Regel gilt: Möchtest du den gleichen oder einen sehr ähnlichen Zaun aufstellen, den auch deine Nachbarn bereits als Umzäunung nutzen, kannst du davon ausgehen, dass auch du ihn aufstellen darfst. So sparst du dir die Kosten für eine weitere Zaun-Baugenehmigung, falls dein erster Antrag abgelehnt wird.

An diese Regeln musst du dich halten

Dein Zaunprojekt unterliegt in Deutschland einigen Regeln, an die du dich halten solltest. Die Regelungen kann jedes Bundesland für sich selbst festlegen. Wir empfehlen dir, dich im Vorfeld deines Zaunprojektes und vor dem Bauantrag ausreichend darüber zu informieren.

Du solltest dabei auf Themen wie Ortsüblichkeit, erlaubte Höhe vom Gartenzaun, Regelungen für einen Sichtschutzzaun, die Grenzbebauung, Genehmigungspflicht des Nachbarn und Abstandsregelungen achten. Folgende Quellen solltest du bei deiner Recherche auf jeden Fall einbeziehen:

  • Bürgerliches Gesetzbuch
  • Nachbarrecht deines Bundeslandes
  • Landesbauordnung
  • lokale baurechtliche Ordnungen deiner Stadt oder Gemeinde
  • deine Nachbarn

Diese Stellen sind für die Baugenehmigung zuständig

Eine Baugenehmigung kannst du bei deinem zuständigen Bauamt oder Katasteramt deiner Gemeinde oder Stadt beantragen. Informiere dich am besten im Vorfeld, welches Amt für dich zuständig ist und welche Formulare und Unterlagen du für den Bauantrag ausfüllen und vorlegen musst. So kannst du alles optimal vorbereiten und verlierst nicht so viel Zeit. 

Tipp: In einigen Fällen benötigst du auch das Einverständnis deines Nachbarn für den Bauantrag. Wir empfehlen dir im ersten Schritt das Gespräch zu ihm zu suchen und dir eine Erlaubnis zu holen. Schließlich soll das Nachbarschaftsverhältnis nicht durch einen Zaun gestört werden. Nachbarn kannst du dir nicht aussuchen und meist wechseln sie auch nicht so oft. Deshalb sichere dir ein gutes Verhältnis von Anfang an.

Bauantrag für den Zaun: Diese Kosten musst du einplanen

Um eine Baugenehmigung zu erhalten, musst du einen Bauantrag stellen. Dazu füllst du die Bauantrag-Unterlagen aus und reichst sie bei dem für dich zuständigen Amt ein. Da ein Bauantrag Kosten verursacht, solltest du ihn auch als einen Posten in deiner Kalkulation aufnehmen.

Welche Kosten genau auf dich zukommen, ist regional geregelt. Du kannst aber davon ausgehen, dass du ca. 0,5 bis 1 Prozent der Bausumme einplanen musst. Die Mindestsumme liegt in vielen Regionen bei 50 Euro.

Bauantrag für den Zaun – diese Einfriedungstypen gibt es

Als Einfriedung wird die Abgrenzung deines Grundstücks zu anderen angrenzenden Privatgrundstücken oder öffentlichen Einrichtungen wie Straßen und Plätze betrachtet. Im Gesetz findest du verschiedene fest definierte Möglichkeiten, die als eindeutige Einfriedung definiert sind:

  • Mauern & Zäune gelten als tote Einfriedung und unterliegen den baurechtlichen Auflagen deiner Gemeinde oder Stadt
  • Der Sichtschutzzaun ist ein Spezialfall und unterliegt den Regelungen des für dich gültigen Nachbarrechts, der Ortsüblichkeit und größtenteils auch der Bauordnung deines Bundeslandes.
  • Pflanzen wie Bäume & Hecken werden als lebende Einfriedung betrachtet und du musst dich an festgelegte Abstandsregeln halten.
  • Grenzanlagen sind auf der gemeinsamen Grundstücksgrenze deines und des Nachbargrundstücks errichtet und Veränderung unterliegen der Genehmigung beider Parteien.
  • Je nach den örtlichen Gegebenheiten müssen Stützmauern errichtet werden, die der Bauordnung deines Bundeslandes unterliegen. Ein Beispiel ist die Sicherung von Geröll an Abhängen.

Tipp: Wir empfehlen dir immer einen Bauantrag zu stellen.

Was hat es mit der Einfriedungspflicht auf sich?

Du bist laut Gesetz in Deutschland grundsätzlich nicht dazu verpflichtet, dein Grundstück oder deinen Garten mit einem Zaun zu versehen. Trotzdem kann es dazu kommen, dass du dein Grundstück umzäunen musst.

Dies kann sogar dein Nachbar von dir verlangen, insbesondere wenn du Tiere hältst, die dein Grundstück ohne einen Zaun verlassen können. Im Nachbarrecht deines Bundeslandes findest du dazu weiterführende Informationen.

Du solltest aber nicht immer nur die Verpflichtungen und Regelungen betrachten. Du hast auch Vorteile, wenn du dein Grundstück einzäunst.

Vorteile einer Einfriedung:

Zaunarten für die Einfriedung deines Grundstücks

Für die sichere und langfristige Umzäunung deines Grundstücks kannst du auf verschiedene Zaunarten zurückgreifen. Natürlich kannst du auch eine Mauer errichten oder eine Hecke pflanzen. Wichtig ist dabei nur, dass du dich an die geltenden Regelungen hältst und die ggf. einzuhaltenden Abstände zum Zaun zum Nachbarn wahrst.

Zaunarten für die Einfriedung:

Jedes Zaunsystem wird erst mit einem Gartentor oder einer Gartenpforte komplett geschlossen. Gartentore dienen jedoch auch für den kontrollierten Zugang zu deinem Grundstück. Du entscheidest, wer dein Grundstück betritt und wer es verlässt. Durch ein entsprechendes Tor erhöhst du auch die Sicherheit

Ohne Baugenehmigung bauen – welche Konsequenzen hat das?

Wir empfehlen dir nicht, deinen Zaun ohne eine vorherige Genehmigung zu errichten. Informiere dich unbedingt über die in deiner Gemeinde geltenden Regelungen und Ordnungen und stelle einen Antrag. Tust du es nicht und montierst den Zaun deiner Wahl, kann es Konsequenzen für dich haben. Klar kann es auch sein, dass nichts geschieht und du den Zaun so lassen kannst, wie du ihn montiert hast.

Aber es kann dazu führen, dass du von Amts wegen verpflichtet wirst, den Zaun den Regelungen entsprechend umzubauen oder im schlimmsten Fall sogar wieder zu entfernen. Dieser Unsicherheit solltest du dich nicht aussetzen. Mit einer Genehmigung für deinen Zaun bist du auf der sicheren Seite und kannst es auch jederzeit nachweisen.

Fazit – diese Faustregel solltest du dir für den Zaunbau merken

  • Schau dich in deiner Nachbarschaft um und sieh dir die Zäune an.
    • Zaunart und Höhe kannst du meist auch für dein Zaunprojekt übernehmen.
  • Sprich mit deinen Nachbarn und informiere sie über dein Vorhaben.
    • Sichtschutzzaun, Zaun oder Pflanzen auf der Grundstücksgrenze
  • Informiere dich über die Regelungen deines Bundeslandes / deiner Gemeinde
    • Quellen: Nachbarrecht, BGB, Landesbauordnung, örtliches Bauamt und Katasteramt, deine Nachbarn …
  • Geh auf Nummer sicher und halte alles schriftlich fest.
    • Verträge, Genehmigung vom Nachbarn, Bauantrag, Baugenehmigung

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